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Immer wieder wird bei uns im Garten Vogelfutter stibitzt. Anfangs April hatte ich von einem Baummarder berichtet, der als geschickter Kletterer, sich ab und zu an den mit Fettfutter gefüllten Kokosnüssen für die Gartenvögel bedient. Wir sind sehr glücklich über unseren Baummarder, den man nur selten zu Gesicht bekommt.

Doch wir konnten noch nicht ganz glauben, dass der kleine Marder gleich ganze Kokosnüsse mit Aufhängung abreisst und mitnimmt.

Deswegen kauften wir eine kleine Wildkamera. Wir hängten wieder mit Futter gefüllte Kokosnüsse in unserem Kirschbaum auf und positionierten die Kamera. Nun hofften wir auf ein paar Aufnahmen, die Licht ins Dunkel bringen würden, frei nach „Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut!“

Gleich am nächsten Morgen holten wir noch im Schlafanzug die Kamera aus dem Garten und luden aufgeregt die Aufnahmen aus der vorherigen Nacht auf den Computer. Und wer sich dort an unserem Fettfutter zu schaffen machte, als wäre es das selbstverständlichste von der Welt, erstaunte uns dann doch!

Es war also der schlaue Meister Reineke Fuchs, der nun unseren Garten fest in seinen nächtlichen Streifzügen einplante, um an eine feine vegane Zwischenmahlzeit zu kommen. Er macht dafür einen Satz von eineinhalb Meter in die Baumkrone, balanciert dann vorsichtig die dünnen Äste bis zur Aufhängung entlang, reiss diese ab und kaut vorsichtig den Haken weg. Alles sehr geschwind und bei totaler Dunkelheit! Diese Intelligenz imponiert uns sehr!

Wir hängen seither unser selbstgemachtes Fettfutter an anderen Stellen im Garten auf, an denen unser schlauer rotfelliger Nachbar nicht heranzukommen scheint. Und wenn er dann doch einmal wieder etwas für sich oder seine Familie stibitzt, ist das nun kein Verlust mehr für uns. Wir ziehen dann eher den Hut vor so viel tierischem Geschick und Intelligenz und mögen den Füchsen auch ab und zu einen feinen Schmaus gönnen.

Ein berührender Beitrag von einer Freundschaft zwischen einem Naturfotografen und der Füchsin „Felline“ finden Sie hier bei Youtube. Es zeigt für mich, dass jedes tierische Wesen Gefühle und Intelligenz besitzt und ein Recht auf Würde und Mitgefühl beanspruchen darf.